Die Sonne scheint in letzter Zeit wieder relativ häufig was diesen Blog ein bißchen verkommen lies. Die wenige Freizeit (wenn man das Grafikgebastel für die ESDI als Arbeit bezeichnet bleibt nicht mehr so viel übrig) verbrachte ich lieber draußen am Strand oder mit Freunden auf der Straße.
Da Marc irgendwie verschollen/beleidigt scheint und die anderen Gringos aus meiner WG ständig am arbeiten sind verbringe ich auch vermehrt Zeit mit meinem brasilianischen Mitbewohner, Dudu (kein komischer Name sondern die Kurzform von Eduardo). Durch den täglichen Gebrauch fühl ich mich sprachlich mittlerweile wesentlich sicherer und versteh eigentlich auch recht viel!
Die Zeitumstellung wurde hier wegen der morgen anstehenden Stichwahl um eine Woche verschoben. Demnach beträgt der Zeitunterschied ab dem morgigen Sonntag 4 Stunden. In einer Woche schrumpft er dann auf nur noch 3 Stunden! Ab Dienstag (Tag der Magazin-Präsentation) gibt's mit Sicherheit wieder regelmäßiger Blogeinträge.
Samstag, Oktober 28, 2006
UMSTELLUNG
Sonntag, Oktober 22, 2006
GESTUAL
Scheinbar gibt es Leute die den letzten Eintrag arrogant fanden. Zeit ein bißchen Design zu zeigen. Ich tu das nicht um mich als "tollen Gestalter" darzustellen sondern um ein realistisches Bild von Schule und Studenten zu vermitteln. Aber bildet euch selbst eine Meinung! Vier meiner Doppelseiten und die Arbeit meiner Projektpartner (das Inhaltsverzeichnis und eine neue Variante meines dreiseitigen Interviews). Es ist zwar erst der erste Schritt, bisher wurde nur gezeichnet, aber wir hatten immerhin über zwei Wochen Zeit dafür und in weniger als zwei Wochen ist Endpräsentation!
Freitag, Oktober 20, 2006
REDESIGNS
Vorgestern hatte ich Zwischenpräsentation im Fach Magazin-Redesign. Die geforderte Anzahl von 4 Doppelseiten (Endziel des Semesters) konnte ich mit 15 fast fertigen Doppelseiten locker überbieten und bin dabei qualitativ allen anderen weit vorraus.
Da ich Material für mindestens nochmal so viel besitze (musste alles selbst erarbeitet werden) hab ich den Entschluss gefasst nebenbei ein eigenes Magazin mit 64 Seiten zu produzieren. Da es schwierig ist hier kritische Stimmen zu bekommen und ich mir nicht ganz sicher bin, ob mein Werk europäischen Standards genügt gibt es hier (noch) keine Bilder davon zu sehen.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem längst überfälligen Redesign meines Blogs, das demnächst veröffentlicht wird. Nach intensiver Recherche hab ich mich gegen Wordpress und für die weitere Nutzung von Blogger Beta entschieden. Neben Tab-Browsing wird der neue Blog auch über ein fünfspaltiges Raster mit sieben individuell einstellbaren Modi verfügen und einen extra Druckmodus besitzen. Ermöglicht wird das ganze durch ein Tool der Yahoo! User Interface Design Group das in der Beta Version funktioniert (Ich nutz ein Yahoo-Produkt auf einer Google-Seite - lol).
An der Adresse wird sich nichts ändern aber durch die Umbau-Maßnahmen kann es vorübergehend zu ästhetischen Grausamkeiten kommen.
Erste Eindrücke von den neuen Funktionen (nicht der Gestaltung!) gibt's live auf meinem neuen Testblog
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Labels: blog
Sonntag, Oktober 15, 2006
SEM SOL NO BRASIL
Ich würd ja gern Spannenderes präsentieren, aber es tut sich einfach nichts und das Wetter ist noch immer nicht besser (konstant wechselhaft). Dranbleiben, der Sommer kommt ganz bestimmt!
Donnerstag, Oktober 12, 2006
DIA DAS CRIANCAS
Jordan, der kleine Sohn von Aline, war die letzten beiden Tage hier und hat uns alle vom Arbeiten abgehalten. Da es ihn kein bißchen interessiert, wenn man zu tun hat oder seine Sprache kaum spricht geht man am Besten darauf ein indem man mit ihm spielt. Er frägt einem sonst nonstop Löcher in den Bauch, stellt das ganze Zimmer auf den Kopf oder macht sonst was Blödes. Gestern war er zum Beispiel so von den kleinen Affen auf meinem Balkon begeistert, dass er fast hinterher gesprungen wär (er stand schon auf der Brüstung).
Auch wenn es diesmal alle Äffchen aufs Nachbarhaus geschafft haben; Es geht nicht immer gut aus und so manche (Affen-) Mutter musste ihr Baby wegen zu geringer Sprungkraft unten vom Boden kratzen. C'est la vie oder Fui mal, wie der Brasilianer sagen würde!
Dienstag, Oktober 10, 2006
BRASILIAN STREETART
Rund um die Lagoa gibt's einige ganz nette Graffities einer Carioca Crew (der Name ist mir leider im Moment entfallen). Einer der Jungs hat mit Robin zusammen an der ESDI studiert, ein anderer ist ein Arbeitskollege von Kai.
Ihre Werke findet man überall hier, auf Abwasser-Rohren, Stromkästen, Ampeln, Häuser-Fassaden, Blumenkästen, Verkehrsschilder oder Straßenbegrenzungen. Der Stil kommt mir irgendwie bekannt vor, kann's aber nicht so richtig zuordnen.
Der Wochenend-Trip auf die Ilha Grande musste leider wegen Dauerregen abgesagt werden weshalb ich das Wochenende arbeitend verbracht habe. Ich kam wirklich gut voran, aber habe noch nicht entschieden, ob ich diesen Blog neu gestalten oder lieber auf Wordpress und meinen eigenen Server umsteigen soll. Mehr dazu ein ander mal!
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Samstag, Oktober 07, 2006
Freitag, Oktober 06, 2006
BETABLOGGER
Da sich Brasilien derzeit noch immer nicht von seiner sonnigsten Seite zeigt hatte ich die letzten zwei Tage jede Menge Zeit ein Paar Änderungen an meinem Blog vorzunehmen. Im Vordergrund stand - wie bei Gmuendern üblich - die Funktion. Die Gestaltung hinkt noch ein bißchen hinterher wird aber asap geändert. Neben der Integration von Videos und Delicious-Links auf meinem Blog gab es auch aufwändigere Änderungen, die einen Wechsel zur neuen Beta-Version und stundenlanges html-Gefrickel verlangten (die neue grafische Benutzeroberfläche erlaubt viel zu wenig Änderungen).
Neu auf diesem Blog ist zum Beispiel die Label-Funktion. Labels sind Stichworte, die den einzelnen Posts zugeordnet werden und alles Kategorisieren. Sucht der Leser zum Beispiel einen Artikel über ein Konzert oder will er einfach eine Liste aller Konzerte, braucht er jetzt nur noch auf das entsprechende Label zu klicken und bekommt alle Berichte über von mir besuchte Konzerte. Am Ende der Navigationsspalte (rechts) befindet sich aus diesem Grund eine Liste aller von mir vegebener Labels.
Die Gliederung des Archivs ist auch neu. Durch einen Klick auf die kleinen Dreiecke vor den Monatszahlen erscheint jetzt eine Liste aller Posts in diesem Zeitraum. Wer alle Einträge eines Monats lesen will klickt wie bisher einfach auf die gewünschte Monatszahl! Die graue Ziffer hinter den Labels und Monaten gibt die jeweilige Anzahl bzw die Häufigkeit an. Generell gilt: Feedback ist erwünscht; auch bezüglich der neuen Funktionen!
Nachdem ich jetzt schon zwei Monate hier bin und die Stadt nicht ein einziges Mal verlassen hab (selbst Prainha liegt noch in Rio) gönn ich mir ab morgen einen Wochenend-Kurzurlaub. Zeit mit dem Surfen anzufangen und die erste Insel zu erkunden. Bilder und Reiseberichte gibt's dann ab Dienstag.
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Donnerstag, Oktober 05, 2006
MARACANÃ
Gestern hab ich mir einen Kindheitstraum erfüllt. Ich war im weltgrößten Fußballstadion, dem Estádio Mário Filho, besser bekannt als Maracanã-Stadion.
Mit von der Partie waren Lili (Ex-Gmuender), Jule (Ex-Gmuender), Dennis (Jules Freund) und Robin (Ex-Gmuender). Alex, ein Freund der WG, der auch bei Monobloco dabei war, haben wir vor dem Stadion getroffen.
Ursprünglich fasste das Stadion 220.000 Menschen aber da noch bis November für die Panamerika Spiele umgebaut wird dürfen derzeit nur 44.000 Fans rein (die unteren Ränge sind komplett gesperrt). Im Juli 1950 sahen hier 199.854 Zuschauer das WM-Finale zwischen Brasilien und Uruguay, aber die Freude über den neuen Weltrekord währte nur kurz; Brasilien verlor überraschend. Ein ganz schwarzer Tag für Brasilien.
Das Stadtderby zwischen Flamengo und Fluminense (Rio hat insgesamt vier Clubs in der ersten Liga) war ein vortrefflicher Anlass. Da Flamengo seinen Hauptsitz hier an der Lagoa hat, die Fans zahlreicher waren und wesentlich euphorischer sind haben wir uns trotz der geringeren Siegchancen auf ihre Seite geschlagen. Eine wahnsinns Stimmung! Selbst als Fluminense nach circa 10 Minuten das von allen befürchtete schnelle Tor machte (Dudu hatte einen klaren Sieg von Fluminense prognostiziert) wurde es nicht leiser. Und das war gut so. Flamengo schaffte im direkten Gegenzug den Ausgleich und rettete sich mit dem Unentschieden sogar in die Pause.
Was in der zweiten Halbzeit passierte kann wahrscheinlich bis heute niemand richtig glauben. Flamengo spielte in unsere Richtung, war von Anfang an wesentlich aggressiver und entwickelte enormen Druck. Nach einer viertel Stunde gelang ihnen der überraschende aber hochverdiente Führungstreffer. Fünf Minuten später erhöhten sie auf 3:1 und als in der 80. Minute sogar das 4:1 fiel gab es kein halten mehr. Jesus!
Bei der Stimmung war es völlig egal, dass die Partie nicht einmal Zweitliga-Niveau hatte. Aber was will man auch in einem Land erwarten das jedes Jahr circa 800 Fußballer exportiert! Da bleiben nur alte, schwache und ein paar ganz junge Spieler übrig. Ein wahnsinns Erlebnis war es trotzdem. Wenn die Qualifikation zur Südamerika Meisterschaft los geht will ich auf jeden Fall ein Spiel der Nationalmannschaft sehen. Wenn möglich nach dem Umbau, mit 94.999 anderen Brasilien-Fans!
Hab auch ein Video auf YouTube (Links, rechts) hochgeladen, das ihr auch hier unten sehen könnt. Mehr Bilder auf meiner Flickr-Seite!
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THE ROOF IS ON FIRE
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Montag, Oktober 02, 2006
PT BRASIL
In den bisherigen sieben Wochen hab ich immer wieder mal über den brasilianischen Wahlkampf geschmunzelt. Da hier scheinbar das Plakatieren verboten und Personal billig ist saßen überall in Rio Wahlhelfer an den Straßen und bewachten irgendwelche Fahnen, Banner oder Transparente, die neben ihren farblich abgestimmten Klappstühlen im Boden steckten. Sie saßen den ganzen Tag lang nur da und taten einfach gar nichts. Auch eine Methode um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren.
Wahlkampflieder kamen in Rio eher selten vor (auf dem Land sind sie angeblich öfter zu hören). Ähnlich wie in Weißrussland oder Estland werden in den Pop-Songs die Wahlmänner verehrt und jedem Hörer die Wahlnummern eingetrichert. Am häufigsten hörte ich diese lauten Ohrwürmer in Lapa direkt vor dem Eingang der ESDI. Bei mir hat's funktioniert - das geht mir bestimmt nicht so schnell aus dem Kopf. Indio Da Costa, der Sohn des gleichnamigen Designers hat zum Beispiel die 2511. Doch am gestrigen Sonntag drohte der ganze Spass mit den Präsidentschaftswahlen zu enden.
Im Land von Ordem e Progresso (Ordnung und Forschritt) läuft die Wahl natürlich völlig digital ab. Somit steht das amtliche Endergebnis trotz der enorm großen Bevölkerung und der Weite des Landes noch am gleichen Abend fest (Kritiker behaupten es stünde sogar schon vor der Wahl fest, aber dafür gibt es keine Beweise).
Bis vor wenigen Tagen sah es nach einem ganz klaren Sieg für Präsident Luiz Inácio "Lula" da Silva von der Arbeiterpartei PT aus. Seine Verstrickung in mehrere Affären kostete ihn aber in letzter Minute die absolute Mehrheit des ersten Wahlgangs (48,79%) und zwingt ihn zu einer Stichwahl gegen seinen größten Gegner Geraldo Alckmin (41,43%) von der PSDB.
Schmutzkampagnen gegen die Opposition, Diebstahl, Unterschlagungen, Betrug; jede Woche gab es in den Zeitungen Neuigkeiten von Lula und seiner Partei. Eine Bestrafung der "Täter" gab es nie, ganz im Gegenteil: alle standen zur Wahl als ob nie etwas passiert wäre und die wenigsten Brasilianer stören sich daran.
Lulas Karriere ist bemerkenswert. Er arbeitete sich von einem einfachen Schuhputzer aus dem Nordosten zuerst zum Metallgewerkschafter und Streikführer hoch bevor er dann vor vier Jahren Präsident Brasiliens wurde. Der Großteil seiner Wähler sind eher arme, weniger gebildete Menschen, die er mit seiner einfachen (Redens-)Art und seiner Herkunft gewinnen kann. Dabei kam ihm gestern auch die Politikverdrossenheit vieler Brasilianer entgegen. Da jeder weiss, dass Politiker korrupt sind wählt man lieber einen aus den eigenen Reihen...
Auch wenn Lula einige seiner ehrgeizigen Ziele verfehlte bewerten vorallem internationale Finanzexperten seine Regierungszeit als Erfolg. Dafür stehen ein strikter Stabilitätskurs, Rekordgewinne der Banken, vervierfachte Börsenkurse in São Paulo und ein im Vergleich zu 2002 doppelter Wert der Landeswährung Real gegenüber dem Dollar.
Für mich ist es trotzdem ein Rätsel wie jemand, der so viele Versprechen gebrochen, Menschen enttäuscht und Vertrauen missbraucht hat, die absolute Mehrheit nur knapp verfehlen kann. Aber es sind eben auch die Widersprüche die dieses Land (und seinen Reiz) ausmachen!
Die Stichwahlen Ende dieses Monats versprechen auf jeden Fall spannend zu werden. Diesen Sonntag gingen trotz der Wahlpflicht über zwanzig Millionen Menschen nicht zur Abstimmung und fast sechs Millionen Menschen enthielten sich der Stimme. Das sind immerhin zwanzig Prozent, die noch zu vergeben sind. Und der Wahlkampf auf den Straßen Rios geht weiter!
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