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Freitag, August 08, 2008

LIEBLICHES VERONA


garda_3546_web.jpg, originally uploaded by .


Endlich Ruhetag! Und damit Zeit für ein bißchen Abwechslung. Statt Natur pur gab's Kultur satt. Wir brachen gleich morgens mit dem Kadettilac in Richtung Verona auf um uns die weltberühmte Arena und natürlich auch die Häuser von Romeo und Julia anzuschauen.

Um es vorwegzunehmen, das klingt jetzt viel romantischer als es in Wirklichkeit ist. Wenn ihr also jemals eine romantische Städtereise mit wem auch immer machen wollt, geht nicht nach Verona!




garda_3523_web.jpg, originally uploaded by .


Denn was einen vor Ort erwartet hat mit dem von Shakespear beschriebenen Szenario nichts zu tun und selbst die Schauplätze der Originalcharaktere lassen kaum Romantik aufkommen.




garda_3529_web.jpg, originally uploaded by .


Kein schönes, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude sondern ein eher unscheinbares und ziemlich herunter gekommenes Gebäude dieses Casa di Giulietta Capuletti. Hässliche Automaten mit Telefonhörern und mini Displays an den verschmierten Wänden erzählen die Geschichte nach Shakespear in sechs unterschiedlichen Sprachen und blockieren den Zugang unnötig. Wem das Menschenaufkommen hier noch nicht zu hoch ist, der kann weiter in den Innenhof des Hauses laufen. Oder besser gesagt sich dort hin treiben lassen.




garda_3526_web.jpg, originally uploaded by .


Wurde man von der Menge in den Hof gespült sieht es dort auch nicht viel besser aus. Touristenführer, die sich gegenseitig zu übertönen versuchen und ihre wirklich albernen Erkennungszeichen vor jedes Objektiv strecken gibt es hier auf jeden Fall wie Sand am Meer (ich kann nicht glauben, dass ich es wirklich schaffte nur einen im Bild zu haben).

Getoppt wird das nur durch alte, richtig dicke Männer, die sich dabei fotografieren lassen wie sie der Julia(-Statue) lüstern an ihren (Bronze-)Brüsten rumfingern oder so tun als ob sie daran lecken... Ach ja, der Balkon ist übrigens Fake, den hat man wegen der Touristen und Shakespears Version der Geschichte nachträglich am Haus anbringen lassen.
Nun ja, nicht unbedingt das was man erwartet, aber mit Beitho im Schlepptau war ich eh nicht auf Romantik aus.




garda_3536_web.jpg, originally uploaded by .


Wesentlich ruhiger sieht es am Haus der Familie Montecchi (a.k.a. Montague) aus. Das mag vielleicht daran liegen, dass es dort keine Statue zum begrabschen gibt (es gibt keinen Zugang in den Hof) oder es liegt einfach daran, dass man das einst hier hängende Schild mit der Aufschrift "Casa di Cagnolo Nogarola - detto Romeo" entfernt hat. Ausser ner Mauer und einem ebenfalls neuen Balkon also gar nichts zu sehen, aber dafür wenigstens kein Gedränge.

Ein kompletter Fake ist auch das Grab der Julia. Das Original dieser Kirche wurde im Krieg von Den Deutschen zerstört und den für den Nachbau fälligen Eintritt wollten wir dann doch nicht zahlen. Das Geld sparten wir uns lieber für den Eintritt in die Arena von Verona.




garda_3555_web.jpg, originally uploaded by .


Die Arena bildet gewissermaßen das Herzstück der Altstadt. Berühmt wurde sie durch die im Sommer stattfindenden Opern-Vorstellungen. Zwei Monate lang werden hier im täglichen Wechsel Nabucco, Aida, Tosca, Carmen und Rigoletto geboten. Spätestens am Abend, wenn sich langsam das Opern-Publikum auf dem Platz davor und all jene, die keine Karte mehr ergattern konnten in den angrenzenden Cafés und Restaurants einfinden ist das mit Sicherheit einer der stimmungsvollsten Orte der Stadt. Rund um die Arena stehen riesige Teile der unterschiedlichen Kulissen und geben einen groben Eindruck von dem was drinnen alles aufgebaut wird. Der Innenraum ist wirklich beeindruckend groß und die Kulisse zu der auch die Dächer Veronas gehören sucht mit Sicherheit ihresgleichen. Apropos Kulisse: die Sachen auf der Bühne sind - der aufmerksame Leser ahnt es schon - natürlich alle nur Fake
;-)


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Donnerstag, Januar 25, 2007

SP453


sãopaulo0505, originally uploaded by .


Bin wieder zurück von meinem Trip nach São Paulo und um es vorweg zu nehmen - restlos begeistert! Die Stadt ist wirklich der Hammer. Nach zwei Tagen Dauerregen an der Küste von Guarujá bzw Bertioga Praia / Riviera de São Lurenço fing ich in Paulista, dem Bankenviertel von São Paulo, an die Stadt zu erkunden. Wie in Rio haben hier viele Großbanken nicht nur beeindruckende Gebäude sondern auch ein eigenes Kulturzentrum in dem sie Ausstellungen zeigen und die Gegend so auch für Touristen attraktiv machen.




Free Rider, originally uploaded by R. Motti.


Im Stadtteil Pinheiros, indem ich auch wohnte, ist mit der Rua Oscar Freire wohl einer der europäischsten Teile der Stadt. Sehr viele internationale Fashion Brands, schnuckelige Buchläden mit großen Designabteilungen, einige Concept Stores und schicke Design-Cafes machen den Reiz dieser Straße aus. Absolut empfehlenswert ist auch der Besuch des PLASTIK, einem kleinen Laden voller Designer-Spielzeug und Bücher über Graffiti, Vinyl, ... in einer der Querstraßen.




MASP (São Paulo), originally uploaded by e78.


Wer mehr auf klassische Kunst steht sollte auf jeden Fall das MASP besuchen. Das ist das größte Museum für europäische Kunst Südamerikas mit vielen Werken von Monêt, Manet, Cezanne, Rembrandt, Van Gogh, Turner, usw. Sehr geil und der Eintritt ist jeden Dienstag frei!




sãopaulo0524, originally uploaded by .


Im Untergeschoss des MASP gab's noch eine Foto-Ausstellung der Pirelli-Sammlung über Reisen in Brasilien zu sehen. Sicherlich kein absolutes Muss (vorallem wenn man selbst durch Brasilien reist) aber wenn man schon mal da ist auf jeden Fall nett anzuschauen.




Bienal de São Paulo, originally uploaded by nadycruzramos.


Ein weiteres Muss ist auf jeden Fall der Parque do Ibirapuera. Das ist nicht nur der größte Park der Stadt sondern auch sonst ein sehr interessanter Platz. Neben dem Bienale-Gebäude (wo gerade die Fashion Week São Paulo mit vielen Stars und Sternchen wie Gisele Bündchen stattfindet) stehen dort auch zwei, drei sehenswerte Bauten von Oscar Niemeyer.




sãopaulo0576, originally uploaded by .


Da die Häuser nicht so extrem hoch und eng gebaut sind wie in New York kam mir die Stadt eigentlich gar nicht so gross vor. Sieht man sie jedoch von oben wird einem sehr schnell klar warum sie mit über 16 Millionen Einwohnern zu den Größten der Welt gehört. Die Aussicht vom Banespa-Gebäude im Zentrum hat mich echt platt gemacht. Ein riesiges Häuser-Meer egal in welche Richtung man schaut. Muss man erlebt haben.





Sarajevo Club.São Paulo/2006, originally uploaded by yumegari.


Zu meinen absoluten Lieblingsplätzen in SP gehört auf jeden Fall das SARAJEVO, ein Club mitten im noblen Bankenviertel Paulista. Es ist nicht nur extrem billig sondern vorallem sehr sehr schräg. Lauter komplett tätowierte Paulistaos mit ausgefallenen Frisuren und jede menge Piercings kombiniert mit netter Street-Art und richtig gutem "New Jazz" (ein Saxophon-Spieler der von einem DJ dirigiert und von einem Schlagzeug, einer E-Gitarre sowie einem Bass begleitet wird). Ein weiteres Rock-Konzert eine Etage höher rundete das Ganze perfekt ab! Definitiv ein Muss!




sãopaulo0542, originally uploaded by .



sãopaulo0483, originally uploaded by .



sãopaulo0462, originally uploaded by .


Ich könnte noch von Liberdade, dem japanischen Viertel und von Bela Vista, dem italienischen Viertel von São Paulo, den Fischverkäufern auf der Straße, den Buch-Automaten in den U-Bahn Stationen, den Konzerten und dem Feuerwerk zum 453. Geburtstag der Stadt und von vielem mehr erzählen - aber derzeit ziehe ich das Erleben dem Berichten vor. Bald gibt's wieder mehr.



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Dienstag, Dezember 05, 2006

JOGO DO BICHO


fezinha, originally uploaded by jcfilizola.


An vielen Ecken in Rio sieht man Menschen, die auf alten Schulstühlen sitzen und Wetten für das Jogo do Bicho, eine Art Tierlotterie annehmen. Jede der insgesammt 25 möglichen Zahlenkombinationen repräsentiert ein Tier auf das man setzen kann. Über Sieg oder Niederlage entscheiden die Würfel der zwei Duzend Bosse des Spiels.
Der tägliche(!) Umsatz beträgt stattliche 718 Millionen Euro, fast die Hälfte davon kommt aus Rio. Alles natürlich schwarz und steuerfrei!



Garota do jogo do bicho, originally uploaded by Daniel Guedes.


Der Versuch der brasilianischen Regierung dieses illegale Glücksspiel zu verbieten endete in Aufständen und Protestmärschen. Da sich das Spiel nicht eindämmen lies und wegen immer größerer Beliebtheit in den Hinterhöfen fortgesetzt wurde schaut die Polizei mittlerweile weg. Schließlich finanzieren die Bosse mit ihren Wetteinnahmen nicht nur Fußball- und Karnevalsvereine sondern auch Wahlkampagnen.


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Donnerstag, August 31, 2006

TWISTER

Heute morgen war ich mit Dirk in einer Anish Kapoor-Ausstellung im Centro Cultural Banco do Brasil. Banken sind vielleicht nicht der beste Ausstellungsort, aber die war ganz nett (großes altes Gebäude, gut renoviert) und vorallem umsonst.
Anish Kapoor ist ein in Bombay geborener Engländer der hauptsächlich mit optischen Täuschungen arbeitet. Seine Arbeiten sind einfach erklärt, aber wenn man davor steht ist plötzlich gar nichts mehr so klar.


Bei diesem Objekt zum Beispiel handelt es sich um eine Halbkugel die fließend in die Wand übergeht und die selbe Struktur besitzt. Steht man aber direkt davor kommt das Gehirn (nicht nur das meinige) einfach nicht mehr mit. Man kann nichts fokusieren und definitiv keine Form ausmachen. Es geht einfach nicht!


Kapoor arbeitet auch viel mit hochglänzenden Oberflächen (an seiner Millenium-Bohne in Chicago wurde 5 Jahre lang nur poliert). Neben konvexen und konkaven Hohlspiegeln aus Stahl war auch diese Banane in der Ausstellung zu sehen. Hab echt lang gebraucht bis ich erkannt habe, dass sie vorne zum Großteil offen und innen hohl ist. Sieht auf dem Foto wesentlich leichter aus.

Es gab noch jede Menge anderes cooles Zeug (eine stehende Röhre die innen mit spiegelndem blauem Fieberglas verkleidet war; krasse Optics) aber das mit Abstand coolste war ein über dreißig Meter hoher künstlich erzeugter Tornado in einem runden Kuppelsaal. Sein Aussehen verändert sich ständig. Mal steht er wie eine massive Säule senkrecht im Raum, mal bildet sich ein weiterer Tornado in der Mitte des Großen, mal krümmert er sich oder bekommt so etwas wie ein Schraubengewinde an der Außenseite. Muss man mal gesehen haben!
In der Ausstellung war fotografieren streng verboten, aber Flickr sei Dank hab ich doch noch was von genau dieser Ausstellung gefunden.

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Sonntag, August 27, 2006

MAHLEREI


Am Samstag war ich mit Dirk, Robin, Aline und Jordan an der Copacabana. Nachdem die Oper von Gustav Mahler schon zweimal wegen schlechten Wetters abgebrochen werden musste waren die Bedingungen an diesem Tag perfekt. Abends noch über 25 Grad, wenig Wind und nicht eine Wolke weit und breit.


Vierhundertzwölf Sänger/innen, zwei komplette Orchester, elf Leinwände und das alles direkt am Strand von Copacabana. Eintritt frei!

Haben das Bus-Geld (mal wieder) in Bier investiert und sind von der Lagoa in Humaita nach Copacabana gelaufen. Vor meiner Ankunft hier in Rio hätt ich das für unmöglich gehalten zumal die Gegend dazwischen nicht die allerbeste ist. Aber zu dritt kann man nicht nur durch Flamengo und Botafogo sondern scheinbar sogar durch Autotunnels laufen. Mir soll's recht sein.


Die Veranstaltung trug ganz klar den Stempel der Location. Anstatt Häppchen und Champagner gab's Popcorn (gesalzen oder mit Schokolade) und Bier aus der Dose. Dem entsprechend entspannt und legere war auch die Abendgarderobe (T-Shirt und Badehose anstatt Frack und Zylinder). Sehr angenehm.






Die Darbietung an sich würde ich spontan als beeindruckend beschreiben auch wenn ich den Inhalt nicht im Geringsten widergeben kann. Obwohl wir nach einer halben Stunde bemerkten, dass der Text scheinbar deutsch ist konnt ich nicht einen Satz verstehen. Da halfen auch die portugiesischen Untertitel auf den Leinwänden nicht weiter.

Die schlechte Bildqualität müsst ihr entschuldigen. Fotografieren bei Nacht ist ohne Stativ und Blitz wirklich nicht leicht. War trotzdem ne tolle Veranstaltung und selbst dem kleinen Jordan hat's gefallen.



Den geplanten Trip nach Niteroi und die Wanderung auf den Corcovado mussten wir übrigens wegen Bankterminen und zu viel Arbeit auf kommende Woche verschieben. Außerdem gilt es den Abschied von Dirk und die Deutschland-Reise von Kai zu feiern. Mehr dazu bald auf diesem Blog.

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